Informationen zum Schutzkonzept der Kirchengemeinde für die Prävention von sexualisierter Gewalt

Die Kirchen, auch die evangelische Kirche, stehen seit langem in der Kritik, nicht genug zum Schutz vor Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt getan zu haben. Insbesondere die Kinder und Jugendlichen, die in kirchengemeindlichen Gruppen zusammenkommen, müssen sich darauf verlassen können, dass sie in der Gemeinde einen sicheren Raum vorfinden, in dem ihre Rechte und Würde gewahrt und gefördert werden. Das gilt natürlich besonders für die Menschen, die als Gemeindereferenten oder auch ehrenamtliche MitarbeiterInnen Verantwortung tragen für solche Gruppen.

Die öffentlich bekannt gewordenen Fälle von sexualisierter Gewalt, insbesondere gegenüber Schutzbefohlenen, haben bei der Landeskirche dazu geführt, alle Organisationen bis hin zu den Kirchengemeinden aufzufordern, Schutzkonzepte zu entwickeln und MitarbeiterInnen entsprechend
zu sensibilisieren und zu schulen. Arbeitsgruppen aus allen Bereichen der Kirche haben hierzu Ideen und Handlungsanweisungen entwickelt, die schließlich in einem Schutzkonzept ihren schriftlichen Niederschlag gefunden haben. Die Grundlage für alles formuliert das Konzept folgendermaßen: „Alle Mitarbeitenden“ sind „zur Einhaltung des Abstinenz- und Abstandsgebots sowie einer ‚Kultur des Respekts und des grenzachtenden Verhaltens‘ verpflichtet“. Dazu dient die Formulierung und Verständigung „auf einen gemeinsamen Verhaltenskodex“.

Nachdem der Kirchenkreis Kaufungen im Herbst 2023 eine auf die konkreten Verhältnisse zugeschnittene Fassung verabschiedete, hat sich eine Arbeitsgruppe in unserer Gemeinde seit Dezember 2023 unter der Leitung unseres damaligen Gemeindereferenten Johannes Kraft zusammengesetzt, um die örtlichen Besonderheiten zu erfassen, zu gewichten und daraus konkrete Handlungsdirektiven abzuleiten.

Der Gruppe gehörten neben den Pfarrpersonen und Kirchenvorsteherinnen natürlich auch Mitarbeiter aus der Jugendarbeit an. Als Ergebnis dieser Arbeitsgruppe wurde dem Kirchenvorstand in seiner Sitzung am 22. Februar 2024 ein entsprechend überarbeitetes Schutzkonzept für die Prävention von sexualisierter Gewalt für die Arbeit in unserer Gemeinde vorgelegt. Der Kirchenvorstand hat dieses Konzept als verbindliche Grundlage für unsere Gemeinde verabschiedet.

Darin wurde u.a. die räumliche Situation genau beschrieben und Regeln für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen aber auch anderen Menschen aufgestellt. Die große Leitlinie ist dabei: Wir versuchen durch die Regeln des Schutzkonzepts solche Situationen konsequent zu vermeiden, die Tätern oder Täterinnen Möglichkeiten zu sexualisierter Gewalt eröffnen könnten.
Beispiele: „Vermeidung von 4-Augen-Gesprächen an nicht einsehbaren Stellen oder Räumen. Es müssen Dritte über das Gespräch informiert werden.“ Konkret führt das beispielsweise zur Empfehlung, dass Mitarbeiter in der Jugendarbeit Toilettengänge von Kindern nicht mehr alleine begleiten dürfen.

Das Konzept beleuchtet eine Vielzahl von betrachteten Situationen und gibt dazu Verhaltensempfehlungen, zum Teil wurden auch Maßnahmen zur Verbesserung beschlossen, z.B. im Blick auf die Beleuchtung im Außenbereich.
Man kann das Schutzkonzept im Gemeindebüro und in den Gemeindehäusern einsehen. Den zugrunde liegende Text des Kirchenkreises können Sie als pdf-Datei hier einsehen:
https://www.kirchenkreis-kaufungen.de/cms/upload/Schutzkonzept_final_compressed.pdf

Wichtig sind natürlich auch Ansprechpartner vor Ort, die man in allen Belangen vertraulich kontaktieren kann.
Dazu stehen in unserer Gemeinde die folgenden Personen bereit:
Neben Pfarrerin Schäfer und Pfarrer Runzheimer sind das:
Jutta Lotz (0561 523478) und Jonah Seifert (+49 1525 3425932, jonahseifert@web.de,
34266 Niestetal-Sandershausen, Siedlerstraße 27).

Der Kirchenvorstand